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Versicherungen für Berufsstarter
Der erste Job!
Der Eintritt ins Berufsleben stellt einen markanten Lebensabschnitt dar. Konnte man Ausbildung oder Studium noch als Anhängsel der Schulzeit sehen, steht man nun auf eigenen Beinen. Man ist nun endgültig im Erwachsenenleben angekommen. Man muss nun Verantwortung für sich selbst übernehmen – und natürlich auch eine Menge Punkte bedenken.
Mit dem Ende Ihrer Ausbildungszeit oder Ihres Studiums fallen Sie oft automatisch aus fast allen Verträgen heraus, in denen Sie über Ihre Eltern noch mitversichert waren. Hier müssen Sie nun für eigenen Versicherungsschutz sorgen. Selbstverständlich ist in Ihrer Situation nicht jede Versicherung wirklich notwendig oder sinnvoll. Wir möchten daher die wichtigsten kurz ansprechen.
Wichtige Versicherungen für Sie als Berufsstarter
Unfallversicherung
Aus der Familienunfallversicherung Ihrer Eltern fallen Sie nicht automatisch heraus. Hier bleiben Sie als versicherte Person so lang versichert, bis Ihre Eltern Sie aus dem Vertrag heraus nehmen lassen. Es empfiehlt sich in jedem Fall zu prüfen, ob die ggf. gebotenen Versicherungssummen ausreichend hoch gewählt wurden – und ob die für Sie hinterlegte Berufsgruppe korrekt ist.
Handwerklich tätige Menschen müssen durch ihr höheres Unfallrisiko auch einen höheren Beitrag zahlen. Ist die Berufsgruppe falsch hinterlegt, kann es im Schadensfall dazu kommen, dass die Leistung auf den Zahlbeitrag angepasst wird. Die Folge ist dann eine deutlich niedrigere Entschädigung. Die Leistungen der Unfallversicherung sollen in erster Linie dazu dienen, Ihr Lebensumfeld so umzugestalten, dass Sie mit einer unfallbedingt erworbenen Behinderung möglichst optimal darin leben können.
Sehr hohe Kosten fallen u. a. für den Umbau einer Immobilie, die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs oder den Erwerb hochwertiger Prothesen an – hierunter kann auch spezielles Sportgerät fallen. Auch eine Unfallversicherung kann zu den notwendigen Versicherungen gezählt werden. Es ist unbedingt empfehlenswert zu Prüfen, ob eine ausreichende, korrekte Deckung vorhanden ist bzw. dies noch nachzuholen.
Rechtsschutzversicherung
Die Rechtsschutzversicherung stellt quasi das Gegenstück zur Privathaftpflichtversicherung dar. Sie übernimmt u. a. die entstehenden Kosten eines Rechtsstreits, in dem Sie eigene Ansprüche durchsetzen möchten. Je nach gewähltem Umfang deckt ein solcher Vertrag verschiedene Rechtsbereiche. Deckung für Mietrecht, alles rund ums Fahrzeug oder auch für Arbeitsrecht stellen eigene Bausteine dar.
In gewissem Umfang tritt eine Rechtsschutzversicherung auch für strafrechtliche Probleme ein. Viele Anbieter haben auch eine Beratungshotline für Ihre Kunden, über die man eine erste rechtliche Orientierung erhalten kann, wenn man vermutet ein Problem zu haben, das zu einem Rechtsstreit werden könnte. Jeder Rechtsstreit mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden.
Der „Verlierer“ zahlt sämtliche Gerichts- und Anwaltsskosten beider Parteien. Daher macht der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung Sinn. Sie möchten doch nicht auf Ihr gutes Recht verzichten müssen, nur weil Sie das finanzielle Risiko nicht tragen können, oder?
Privathaftpflichtversicherung
Vermutlich haben Sie bereits fleißig in ein modernes und gutaussehendes Büro investiert, vom Bürostuhl bis hin zur Technik im Haus wie PC, Notebooks und der Drucker. Dieses Büroinventar muss gesondert geschützt werden.
Die Inhaltsversicherung ist vergleichbar mit einer Hausratversicherung. Wer sein Gewerbe in Geschäftsräumen betreibt, eine Werkstatt oder Lagerhalle unterhält, hat dort auch eine Betriebseinrichtung, die einen beträchtlichen Wert darstellen kann.
Hausratversicherung
Oft fallen der Eintritt ins Berufsleben und der Bezug der ersten eigenen Wohnung zusammen. Man steht auf eigenen Beinen, verdient eigenes Geld und möchte dann natürlich auch seinen eigenen Wohnraum haben, in dem man ohne familiären Kompromiss leben kann. Schnell sammeln sich in einer Wohnung hohe Werte an. Dessen wird man sich oft erst nach einem Schadensfall bewusst. Die Hausratversicherung erstattet die Kosten einer Reparatur bzw. Neuanschaffung nach Totalschaden Ihres Hausrats.
Die im Rahmen der Hausratversicherung versicherten Gefahren decken einen Großteil dessen ab, was Ursache für einen Schaden sein kann (u. a. Einbruch-Diebstahl, Brand, Leitungswasser, usw.). Gewiss kann man den neuen Fernseher nach einem Überspannungsschaden noch selbst bezahlen – eine komplett neue Wohnungseinrichtung, Kleidung, Elektronik, etc. nach einem Brand kann schnell zu einem existenzbedrohenden Problem werden. Auch die Hausratversicherung sehen wir daher als „must have“.
Glasversicherung
Die Glasversicherung zählt ganz sicher nicht zu den unbedingt notwendigen Versicherungen. Sie soll an dieser Stelle aber dennoch erwähnt werden, da Glasschäden an gemieteten Immobilien nicht im Rahmen der Mietsachschadendeckung einer Privathaftpflicht erstattet werden. Zerbricht eine Türverglasung weil Sie die Tür ihrer gemieteten Wohnung versehentlich zu fest zugeschlagen haben, müssen Sie für die Reparatur ohne Glasversicherung selbst aufkommen.
Eine Glasversicherung ist in der Regel für sehr kleines Geld erhältlich. Neben den Glasflächen von Fenstern und Türen, sind in der Regel auch Glaskochfelder und Mobiliarverglasung mit versichert.
Persönliche Versicherungen
Neben der Absicherung der betrieblichen Risiken müssen Sie aber auch an sich selbst denken. Selbständige sind in der Regel nicht über die Sozialversicherungsträger versichert.
Zwar ist eine freiwillige Versicherung hier in vielen Bereichen möglich, meist macht dies aber wenig Sinn. Kümmern Sie sich selbst um Ihre Absicherung. So können Sie gezielter Vorsorge treffen.
Solide Gesundheitsversorgung
Einer der wichtigsten Bereiche ist die Gesundheitsversorgung. Sie ist maßgeblich für hohe Lebenserwartung und Lebensqualität. Die Gesetzlichen Krankenkassen kommen bei weitem nicht für alles auf, was die moderne Medizin möglich machen könnte. Vor allem das Konsultieren von Spezialisten wird meist nur anteilig übernommen – wenn überhaupt. Zahnersatz wird nur in einfacher Ausführung gezahlt, Implantate nur zu einem Bruchteil bezuschusst. Auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Zuzahlungen belasten das Kassenmitglied noch zusätzlich.
Stationäre Zusatzversicherung
Mit einer stationären Zusatzversicherung werden Sie im Optimalfall ein einem Krankenhaus Ihrer Wahl als Privatpatient behandelt, auf Wunsch auch vom Chefarzt. Sie liegen im Ein- bzw. Zweibettzimmer und können die Möglichkeiten der modernsten Medizintechnik ausschöpfen.
Krankentagegeldversicherung
Sind Sie durch eine Erkrankung nicht arbeitsfähig, zahlt Ihr Arbeitgeber in der Regel nur für sechs Wochen weiterhin Ihren Lohn bzw. Ihr Gehalt. Sind Sie länger krank, erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse ein niedrigeres Krankengeld (ca. 60 – 70 % des normalen Nettoeinkommens). Monatlich fehlen so schnell mehrere Hundert Euro zu Ihrem gewohnten Nettoeinkommen.
Zahnzusatzversicherung
Die Krankenkassen übernehmen im Bestfall 65 % der Kosten für Zahnersatz. Allerdings nur im Rahmen der Regelversorgung. Eine Brücke die 700,– Euro kostet würde demnach mit maximal 455,– Euro bezuschusst werden. Drei Implantate für je 1.600,– Euro, die eine hochwertigere Alternative zur Brücke wären, würde ebenso bezuschusst werden. Die Restkosten können zu einem Großteil über eine Zahnzusatzversicherung gedeckt werden.
Pflegeergänzung
In Zuge einer Krankenzusatzabsicherung kann auch bereits über das Thema Pflegebedürftigkeit nachgedacht werden, welches kein reines „Alte-Leute-Problem“ ist. Das Risiko zum Pflegefall zu werden betrifft auch junge Menschen. Krankheit und Unfall kennen kein Alter. Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet vor allem bei notwendiger stationärer Pflege kaum die Hälfte der anfallenden Kosten. Der Rest bleibt beim Pflegebedürftigen bzw. seiner Familie hängen. Ein Pflegetagegeld stellt die preisgünstigste Lösung zum Auffangen dieses enormen finanziellen Risikos dar. Sorgt man bereits in jungen Jahren für einen solchen Schutz, fällt der Beitrag zumeist nicht spürbar ins Gewicht.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Ihr Arbeitskraft ist die Basis für Ihren Lebensstandart. Kann man aufgrund gesundheitlicher Probleme seinen Beruf nicht mehr ausüben, geht dies oft mit einem sozialen Abstieg einher. Je nach Art der Erkrankung und der Befähigung eines Menschen ist eine Umschulung oder der Wechsel in einen anderen, meist schlechter bezahlten Beruf nicht möglich. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellt eine ideale Lösung dar, um im Fall der Fälle eine Lohnersatzleistung zu erhalten.
Die Höhe der abgesicherten Rente sollte ausreichend hoch gewählt sein, damit man seinen finanziellen Alltag damit auch bestreiten kann. Auch die Laufzeit eines solchen Vertrags sollte möglichst auf das reguläre Rentenalter abgestimmt sein. Beamte bzw. Beamtenanwärter müssen weiterhin darauf achten, einen Anbieter zu wählen, der eine geeignete Dienstunfähigkeitsklausel in seinem Bedingungswerk bietet. Haben Sie oder Ihre Eltern bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, sollte in jedem Fall die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente überprüft werden.
Steht diese noch in einem gesunden Verhältnis zu Ihrem Nettoeinkommen? Durch das Ausbildungsende bieten Ihnen die meisten Versicherungsunternehmen die Möglichkeit der Nachversicherung. Sie können die versicherte Rente dann in gewissem Rahmen erhöhen, ohne dass eine neue Gesundheitsprüfung durchgeführt werden muss.
Altersvorsorge
Auch wenn Sie erst ganz am Anfang Ihres Berufslebens stehen, sollten Sie sich überlegen, wie Ihre finanzielle Situation als Rentner aussehen soll. Die Gesetzliche Rente wird nicht ausreichend hoch ausfallen um Ihren Lebensstandart zu sichern. Die anhaltend negative Bevölkerungsentwicklung, sowie die immer größer werdende Zahl von Senioren werden das Rentenniveau noch weiter senken. Durch die immer höher werdende Lebenserwartung, aber auch durch das immer aktiver werdende Rentnerleben, steigt der Kapitalbedarf im Alter zunehmend an.
Man muss fürs Alter sparen, wenn man es genießen will. Je früher man damit anfängt, desto besser. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine solide Altersvorsorge aufzubauen. Welche die für Sie passende Lösung ist, können wir nur im gemeinsamen Gespräch herausfinden. Sie dürfen vor diesem großen Problem keinesfalls die Augen verschließen. Je früher Sie anfangen eine Altersversorgung aufzubauen, desto weniger müssen Sie sparen. Der Zinses-Zins-Effekt belohnt jeden, der sich früh für seine unvermeidbare Altersversorgung entscheidet.
Vermögenswirksame Leistungen
Auch mittelfristiges Sparen ist ein Bereich, den Sie nun bedenken können.
Die Anlage der Vermögenswirksamen Leistungen ist ein erster guter Schritt, ein gewisses Vermögen aufzubauen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Anlage. Je nach Höhe Ihres Einkommens und der Art des gewählten Anlageprodukts, kommen Sie ggf. in den Genuss der Arbeitnehmersparzulage oder Wohnungsbauprämie. Der Fiskus fördert Ihr Sparbestreben so mit bis zu 20 % im Jahr.
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